CO2-Zertifikate

Written by Bernhard Friedrich

Wie funktioniert der Emissionshandel und welche Kompensationsstandards gibt es?

CO2-Zertifikate sind ein Instrument, um den Treibhausgas-Ausstoß zu kompensieren. Sie sind auch ein Mittel, um Anreize zu schaffen, Ausstoß zu reduzieren. Unternehmen können sich freiwillig für CO2-Kompensation entscheiden oder werden gesetzlich dazu verpflichtet. Letzteres betrifft Unternehmen, die besonders viel CO2 ausstoßen. 

Ob freiwillig oder unfreiwillig, Unternehmen können durch den Kauf von CO2-Zertifikaten ihren CO2 Ausstoß kompensieren. Dabei entspricht ein Zertifikat immer einer Tonne CO2. Das Geld, welches beim Kauf vom Zertifikat bezahlt wird, fließt oft wieder in Projekte, in deren Rahmen CO2 reduziert wird. Das sind sogenannte projektgebundene Zertifikate, diese verfallen mit dem Kauf und werden dann stillgelegt und können nicht weiter gehandelt werden. Im Falle der gesetzlich verpflichtenden CO2-Kompensation im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU-EHS) werden CO2-Zertifikate hingegen wie Wertpapiere EU-weit gehandelt, man spricht von Emissionshandel. 

Häufigste Kompensationsstandards: CDM, Gold Standard und der Verified Carbon Standard

Es gibt einige unterschiedliche Standards für CO2-Zertifikate, wir haben hier eine Übersicht über die wichtigsten Standards erstellt und den jeweiligen Standard kurz erklärt.

Clean Development Mechanism (CDM)

Klimaschutzprojekte des Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung wirken unterstützend bei der Bekämpfung des Klimawandels. Sie gehören zu den flexiblen Kyoto-Mechanismen und beruhen auf Artikel 12 des Kyoto-Protokolls und dienen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen. CDM ermöglicht es, Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern umzusetzen, die dann in den Industrieländern angerechnet werden können. Die CDM Projekte werden von einer Behörde der UNO, dem CDM Executive Board, gesteuert und kontrolliert. Die generierten Zertifikate werden im CDM-Register geführt.

Gold Standard

Der Gold-Standard ist der weltweit strengste Zertifizierungsstandard. Die Gold-Standard-Foundation wurde 2003 durch den WWF als Non-Profit Zertifizierungsorganisation gegründet. Zur Zertifizierung durch „The Gold Standard“ sind nur Projekte berechtigt, die nachweislich zur Reduktion von Treibhausgasen führen und gleichzeitig gut für die lokale Umwelt und sozialen Belangen der Bevölkerung sind. In Frage kommen Projekte aus den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Methanvermeidung.

VCS (Verified Carbon Standard)

Der VCS ist der weltweit am meisten genutzte Standard zum freiwilligen Ausgleich von Treibhausgasemissionen. Er wurde 2005 u.a. von The Climate Group und dem World Economic Forum entwickelt und wird von der gemeinnützigen Nicht-Regierungsorganisation VERRA geleitet. Unter Verra gibt es verschiedene Standards und Programme, die Umwelt­ und Nachhaltigkeitsaspekte prüfen. Derzeit entwickelt der VCS den „Sustainable Development Verified Impact Standard” (SD VISta), der noch stärker die nachhaltige Entwicklung berücksichtigen soll.

Climate Austria

Darüber hinaus gibt es in Österreich noch eine Initiative, die ins Leben gerufen wurde, um den Klimaschutzgedanken in Österreich zu unterstützen.

Climate Austria berechnet und evaluiert klimarelevante Aktivitäten für Unternehmen und bietet diesen die Möglichkeit, für unvermeidbare CO2-Emissionenaktiv einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Kompensation erfolgt durch Klimaschutzprojekte in Österreich oder auf Wunsch auch international.

Verpflichtungen, weniger CO2 auszustoßen, sind ein Weg aus der Klimakrise. Falls Unternehmen es nicht schaffen, den Ausstoß dementsprechend zu reduzieren, ist der Emissionshandel zumindest ein Weg, diesen zu kompensieren. So können weltweit Klimaschutzprojekte finanziert und umgesetzt werden.

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